Ich habe es passend

Sie kennen das:
Sie kramen in der Geldbörse, zählen zwei Eurostücke, einen Zehner und ein paar Kupfermünzen, und dann kommt er – der Satz, der klingt, als hätten Sie die Welt ins Gleichgewicht gebracht:

„Ich habe es passend.“

Während Sie noch triumphieren, hat die Kassiererin längst das Rückgeld bereit. Sekundenbruchteile, vollautomatisch berechnet von der Supermarktkasse. Sie glauben, Sie helfen – in Wirklichkeit sind Sie der Bremsklotz.

Die Leute hinter Ihnen?
Drei Feinde mehr, die innerlich Giftpfeile schießen.
Die Kassiererin? Fünf Minuten später Feierabend, nur wegen Ihnen.

Und Hand aufs Herz: Es ist fast immer die Helmut-Schmidt-Generation, die ihre Münzen mit stoischer Gelassenheit einzeln auf den Tresen legt – als ginge es um Staatsräson.

Aber mal ehrlich: Wer hat es heute überhaupt noch „passend“?
Die Hosen der Teens hängen in den Kniekehlen.
Die linke Frisurhälfte ist kürzer als die rechte.
Und selbst die Bahn ist selten passend unterwegs.

„Ich habe es passend“ war mal eine noble Geste. Heute ist es Nostalgie – so nützlich wie Telefonzellen oder Videokassetten.

Also denken Sie mal um: Nicht mehr „Ich habe es passend“, sondern „Es passt schon“.
Oder, ganz futuristisch: Karte. Einfach Karte.

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