Ein Hauch von Luxus

Eine längere Autofahrt stand bevor. Und ich dachte mir: Warum mit stillem Mineralwasser aus der PET-Flasche bescheiden, wenn man auch die Vielfahrer-Luxusvariante genießen kann? Earl Grey, veredelt mit Honig. Aus der Glas-Trinkflasche, versteht sich.

Also die halbe Stunde Mehraufwand in Kauf genommen: Wasser filtern, kochen, Tee abwiegen, ziehen lassen, mit Honig abschmecken. Kurz die perfekte Ziehzeit abwarten, Messbecher ins kalte Wasser stellen – schließlich will man später Trinktemperatur, nicht Mundverbrühung.

Die beste Ehefrau von allen drängelt inzwischen sanft, was ich da eigentlich für Rituale abhalte. „Wir wollen los!“ Ich weiche aus, nicke, erledige die Morgenhygiene, Anziehen, Katzen füttern – und tadaa: die perfekte Temperatur ist erreicht.

Also Flasche ausspülen, Trichter suchen, Tee umfüllen, ordentlich verschließen. Den Rest aus dem Messbecher genüsslich süppeln, dabei den fragenden Blicken meiner Frau möglichst ausweichen. Reiseutensilien einpacken, Fenster schließen, Trinkflasche in den Rucksack, Mineralwasser für die Ehefrau dazu. Haustür zu – los.

„Ach, der Müll!“ Tür wieder auf, Müllbeutel geschnappt, wieder abgeschlossen. Auf dem Weg zum Auto am Mülleimer gestoppt: Müllbeutel abgestellt, Rucksack daneben, klack. Müll eingeworfen, Rucksack wieder aufgesetzt und über´s „klack“ nachdenken. Ab zum Auto, tropfenden Rucksack absetzen, zurück zum Mülleimer, unnötigen Fragen ausweichen, Rucksack mit Trinkflasche entsorgen und nur mit Mineralwasser zurück zum Auto. Kommunikation vermeiden.

Und die Moral von der Geschicht´…..meist lohnt sich zu viel Aufwand nicht.

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