Familienbesuch in Mecklenburg-Vorpommern. Zurück auf der Autobahn, irgendwo zwischen Feldern, Wäldern und dem Gefühl, dass die nächste Raststätte erst in drei Bundesländern auftaucht. Plötzlich am Himmel: Wetterleuchten.
Nicht zu verwechseln mit einem normalen Gewitter – nein, das ist diese subtile Natur-Disko, die aussieht, als würde Thor persönlich an seinem Kabelsalat basteln. Am Horizont blitzt es in grellem Weiß, aber ohne Donner. Man könnte fast denken: „Ach wie schön, ein Naturfeuerwerk.“ Könnte. Wenn nicht kurz darauf der Starkregen einsetzen würde.
Scheibenwischer auf höchster Stufe – was ungefähr so effektiv ist wie ein Taschentuch im Orkan. Die Sicht: drei Wassertropfen weit. Und dann: Blaulicht. Von hinten. Erst wie ein Glühwürmchen, dann wie ein übermotivierter Weihnachtsbaum, der uns mit 180 km/h überholt. Polizei.
Wenig später: Vollsperrung. Alle stehen. Motor aus. Halb genervt, halb erschöpft. Aber dann – passiert das Unerwartete. Wir reden. Einfach so. Über Kino. Planen den nächsten Tag. „Was läuft überhaupt?“ Handy raus, Trailer schauen. Irgendwie wird’s gemütlich, mitten auf der Autobahn, zwischen Warnblinkern und Regentropfen.
Nach einer halben Stunde geht’s weiter. Die Fahrbahn frei, ein zerstörtes Fahrzeug am Rand. Ein kurzer Schauer, diesmal nicht vom Himmel. Wir hoffen, dass es dem Fahrer gutgeht.
Und da ist sie wieder, diese Gewissheit: Uns geht es gut. Trotz Stau, Regen und Vollsperrung. Oder vielleicht gerade deswegen.